Wurzelblockade und peridurale Anästhesie


Darunter versteht man die Einspritzung eines Lokalanästhetikums (Mittel zur örtlichen Betäubung) zusammen mit einem Cortisonpräparat in den Wirbelkanal oder an den Abgang der Nervenwurzel. Das Mittel sollte, wenn es die anatomischen Verhältnisse zulassen,  außerhalb der Hülle des Nervenwasserraums (Duralsack) platziert werden. Gelingt dies nicht, sondern gelangt das Lokalanästhetikum direkt an die Nervenfasern, so entstehen vorübergehende, ca 2-3 Stunden anhaltende Lähmungen an den Extremitäten, was gelegentlich begreiflicherweise zu Irritationen bei den Patienten führt, da dies nach einer „einfachen“ Spritze so nicht erwartet wird.

Wichtig ist daher, diese Möglichkeit schon im Vorfeld zu erwähnen. Ein Schaden für den Patienten entsteht dadurch jedenfalls nicht, die Schmerzwirkung ist in diesen Fällen sogar besser und setzt ebenfalls meist schon nach wenigen Minuten ein. 

Die Medikamente gelangen aber in jedem Fall direkt an die oder in die Nähe der  Nervenwurzeln und wirken muskelentspannend und entzündungsmindernd.

Die Wirkung hält meist mehrere Wochen an, in Einzelfällen bis zu Jahren.


Wurzelblockaden werden aber nicht nur therapeutisch verwendet, sondern gelegentlich auch diagnostisch als Testblockaden. Dabei wird eine einzelne Nervenwurzel gezielt betäubt und die Schmerzwirkung abgewartet. Auf diese Weise kann zum Beispiel nachgewiesen werden, welche Wurzel denn tatsächlich die Schmerzen verursacht, wenn bildtechnisch mehrere Wurzeln dafür in Frage kommen.